Übergabe von 1000 Unterschriften gegen das Neue-Gentechnik-Gesetz an NRW-Umweltminister Oliver Krischer.

Fr, 13.09.24, 11:00 Uhr

Wir übergaben die Unterschriften-Postkarten am 13.09. an Umweltminister Oliver Krischer.

Der Minister bekannte sich klar dazu, sich weiterhin für eine Regulierung und Kennzeichnung von Gentechnik einzusetzen. Die Grüne Landtagsfraktion NRW habe erst im Februar einen klaren Beschluss gefasst „Neue Gentechnik auch zukünftig regulieren!“.

Foto Bodo P. Schmitz

Auch Dr. Gregor Kaiser, Grüner Landtagsabgeordneter in NRW, bedankte sich für den Einsatz des Aktionsbündnisses für Gentechnik-freie Landwirtschaft.

Foto Bodo P. Schmitz

Bei Vorträgen, Filmvorführungen und der Demonstration „Gehen gegen Gentechnik“ Ende April 24 durch Düsseldorf hatte das Bündnis ca. 1000 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt, die

  • die Risikoprüfung auch neuer Gentechnik-Sorten und
  • die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel

fordern.

Stand des EU-Gesetzes heute

Das EU-Parlament hat dem Gesetz schon Anfang 2024 zugestimmt. Nun muss der Entwurf aber noch mehrere Gremien passieren, die Änderungen einbringen können. Zahlreiche Proteste haben Wirkung gezeigt. Inzwischen wird die Kennzeichnungspflicht wahrscheinlicher, die Haftung für Schäden ist im Entwurf aber immer noch ausgeschlossen. Wir fragen uns, warum?

Auch Unternehmen protestieren (aus der Presse)

Mehr als 370 Unternehmen der Lebensmittelbranche, darunter Großkonzerne wie Rewe und dm, fordern von den Agrarministern der EU-Staaten eine Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln.

Schon jetzt wurde der Import von Neue-Gentechnik-Mais ohne Risikoprüfung zugelassen!
Gleichzeitig hat die Lebensmittelbehörde der EU-Kommission eine erste Import-Zulassung für eine mit Neuer Gentechnik gezüchtete Mais-Sorte als Lebens- und Futtermittel erteilt: die Maissorte von Corteva, der mit Hilfe von CRISPR ein Gen-Code eines tropischen Baumfarns eingebaut wurde, produziert in der Wurzel ein Gift, dass Schädlinge töten soll. Gleichzeitig hat der Mais eine gentechnisch erwirkte Toleranz gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat (in der EU nicht erlaubt). Verschiedene EU-Staaten kritisieren, dass die Sorte vor ihrer Zulassung nicht, wie gesetzlich zur Zeit (noch) vorgeschrieben, auf Nebenwirkungen für Gesundheit und Umwelt getestet wurde. (Bauernstimme09-24) Ein Vorgeschmack darauf, was auf uns zukommt, wenn wir das neue Gesetz nicht verhindern.

Das Beispiel zeigt zudem die Fragwürdigkeit der Versprechen der Industrie auf Klima-tolerante Nutzpflanzen. Seit den 1990er Jahren argumentieren Befürworter:innen von Gentechnik mit solchen Versprechen. Stattdessen geht es in der Praxis um das profitable Kombi-Geschäft der Konzerne: Saatgut, Kunstdünger, Pestizide. Patentiertes, teures Saatgut macht die Abhängigkeit der Landwirt:innen von diesen Konzernen noch größer.

Das ist das Gegenteil von dem, was Verbraucher*innen, Umwelt und Landwirt*innen brauchen.

Das Aktionsbündnis gegen Gentechnik in und um Düsseldorf:

Herzlichen Dank an alle, die unser Bündnis in und um Düsseldorf unterstützt haben und unterstützen!

Eine ausführliche Doku findet ihr unter unter hier. Alle Fotos dieses Beitrags von Bodo Schmitz, mutbürgerdokus.de. Vielen Dank!

Gehen gegen Gentechnik 04-2024

Seit Januar haben wir Unterschriften gesammelt, die wir bei unserer Demo überreichen wollten, aber weder die Landwirtschaftsministerin, noch die Wirtschaftsministerin oder der Umweltminister NRWs hatten Zeit, die 1000 unterschriebenen Karten entgegenzunehmen, in denen Bürger:innen fordern, dass Druck gemacht wird vom Land zu Bund und EU, dieses Gesetz zu verhindern.

Wir unternahmen einen zweiten Anlauf vor der EU-Wahl, die Unterschriften medienwirksam an Umweltminister Krischer zu überreichen, doch dieser lehnte dieses Mal ab, ohne Zeitprobleme vorzutäuschen.

Die Landesregierung nimmt nicht klar Stellung zum Thema „NeueGentechnik“. Mona Neubauer, grüne Wirtschaftsministerin sieht eine Chance. Kein Wunder: Bayer (incl. Monasanto) sitzt nebenan in Leverkusen, NRW. Dieser weltweite Player mit Patenten auf Nutzpflanzen, die durch Gentechnik resistent gegen das Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat gemacht wurden, verursacht in anderen Kontinenten schwerste Vergiftungen an Umwelt und Menschen. Die Klagewellen in USA ebben nicht ab und kosten den Konzern viel Geld, Stellen werden gestrichen. Nun möchte das Unternehmen endlich auch in Europa die Landwirtschaft mit Gentechnik beglücken. Die Zulassung für Glyphosat für weitere zehn Jahre hat die EU schon erteilt. Auch Patente auf Nutzpflanzen werden im großen Stil erteilt, obwohl dies nach EU-Recht nicht zulässig ist.

Wir werden nicht locker lassen, bis wir die 1000 unterschriebenen Forderungen für Kennzeichnungspflicht und Risikoprüfung von allen gentechnisch veränderten Pflanzen an die Politik übergeben haben und wir werden weitere Aktionen initiieren, um das Thema und die Hintergründe öffentlich zu machen, das Gesetz zu verhindern.

Wer sich im Detail über die Thematik informieren möchte, findet hier eine verständlich geschriebene Broschüre der IG Saatgut zum Download als pdf.

Hier ein Beitrag in der Schrot & Korn: Grüne Gentechnik – ein ÜberblickKampagne für Saatgut-Souveränität

Petition ‚Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!‘ bitte unterzeichnen

Hier einige empfehlenswerte Websites für weiterführende und aktuelle Informationen rund ums Thema Gentechnik:

www.keine-gentechnik.de

https://www.abl-ev.de/themen/gentechnikfrei/hintergruende

https://www.testbiotech.org/

https://www.saveourseeds.org/

https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/

Was ist schon passiert?

Sa, 06.04.24 14:00 Uhr Gehen gegen Gentechnik Demo Graf-Adolf-Platz, Düsseldorf

Mi, 03.04.24 um 19:00 Metropolkino: 10 Milliarden: Wie werden wir alle satt

Mi, 13.03.2024 um 18:30 Vortrag Annemarie Volling, Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft, zu möglichen Folgen des EU Gesetzentwurfs zu Gentechnik in der Zentralbibliothek Düsseldorf, Konrad- Adenauer – Platz 1a, Stadtfenster

Sa, 09.03.2024 Saatgut-Festival mit Vortrag von Susanne Gura zum Gentechnik- und Saatgutgesetzentwurf der EU

Di, 27.02.2024 um 19:00 Vortrag von Jutta Sundermann, aktion agrar: „Gentechnik ohne Risiko-Prüfung?“ in der Kopernikusstr. 9 (Lutherkirche) in Düsseldorf-Bilk

Sa, 20.01.2024 um 12:00 Wir haben es satt – Demo Berlin,

Wir waren dabei mit zwei Kleinbussen aus Düsseldorf und Kaarst! Es kamen viele tausend Menschen, 50 Trecker, unser Lastenrad und rund um die Demo gab es wieder ein tolles Programm, Danke an die Organisation! Gemeinsam haben wir für eine nachhaltige, vielfältige Landwirtschaft ohne Gentechnik demonstriert. Das Wetter war voll auf unserer Seite! https://www.wir-haben-es-satt.de/

Unser Lastenrad, Foto: http://www.mutbuergerdokus.de/

So, 14.01.24 um 15:00 Uhr Wagenbauen mit Kaffee und Kuchen, Lammertzhof, Kaarst: alle sind herzlich eingeladen, mit zu basteln, es werden zwei Lastenräder-Aufsätze gebaut, Transpis gemalt…